Bunte Unterhaltung und Geek-Futter
Früher hat man sich nach der Schule vor den Fernseher gepflanzt, um die neusten Cartoons oder sogar Animeserien sehen zu können. Die Openings mitgesungen, bestimmte Episoden kannte man auswendig und wenn man später nach Hause kam, hat man Detektiv Conan eben auf VHS aufgezeichnet. Im Laufe der Jahre hat sich das Verhalten zum Fernsehen im Allgemeinen und der Medienkonsum geändert. Nicht ganz unbeteiligt daran waren Youtube, Netflix und die Erfindung des iPhones. Auf einmal war das mobile Internet kein Schreckgedanke auf dem Nokia, den es zu vermeiden galt. Apple machte den Konsum über die Musik hinaus sehr mobil, sehr bequem und (fast) überall abrufbar. Auch Youtube und seine Content Creator genauso wie Streaminganbieter mit ihrem Angebot haben dazu beigetragen, dass man heute teilweise zwar mehr, aber dafür ganz anders konsumiert.
Auf Youtube-Kanäle werde ich hier soweit gar nicht erst näher eingehen, da sich Geschmäcker kontinuierlich ändern, ich heute den einen Kanal spitze finde und ihn übermorgen kaum mehr beachte. Es gibt drei Kanäle, denen ich so gesehen seit Jahren treu bin und das sind Gronkh (sofern es ein interessantes Let's Play gibt), Malternativ und die SpaceFrogs. Für mich dient Youtube in erster Linie als Unterhaltungsmedium. Eine gewisse Bildung in unnützem Wissen ergibt sich von alleine. Was ich gerade feiere und regelrecht binge, kann man viel eher in aktuellen Blogeinträgen finden.
Gleich zu Beginn möchte ich meine kleine Comfort-Serie preisen. Community vereint alles in sich, was ich an Serien mag - liebenswerte Figuren, unterhaltsame Geschichten, sehr clevere Kniffe, Unerwartetes, Kindliches, Ernstes, Trauriges und natürlich ein Humor, der mich mehr als einmal zum Lachen bringt. Als ich es damals auf MTV (für mich) entdeckt habe, war ich absolut begeistert. Etwas, das ich am liebsten durchbinge. Ich schaue Community an guten wie an schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bei depressiven Schüben und absoluter Fröhlichkeit. Es gibt immer die perfekte Episode, etwas Neues zu entdecken oder schlicht die Kuschligkeit des Bekannten. Und in meinen Augen ist Community so viel besser als Rick & Morty. Es gab da schon Gags und Stories, die weit vor ihrer Zeit waren. Wer es noch nicht kennt, hat was verpasst. Wenn du also nach der nächsten Sendung zum Bingen suchst, versuch es mal mit Community! Nach ein paar Episoden ist man drin und beim Bingen kann man getrost diese Staffel ertragen.
Ein weiterer Schatz aus der Liebhab-Kiste ist die Englische Serie Misfits. Die etwas anderen Menschen mit Superkräften, die sie während eines Sturms erhalten. Insbesondere die erste Staffel ist einfach nur wunderbar. Es ist unterhaltsam, es ist irre clever geschrieben und die Figuren sind allesamt ideal. Gut, wer Game of Thrones schon vorher angesehen hat, wird die eine nicht ganz so ernst nehmen können. Lucky me, bei mir war es genau umgekehrt, ha! Auf alle Fälle warten sie hier mit einem absolut britischem Humor auf, werden manchmal etwas sehr grenzwertig und brachten vieles auf die Mattscheibe, was ich bis anhin so nicht gekannt hatte. Hilarious! Bonuspunkte für meine BluRay-Box, die die deutsche Tonspur irgendwie komplett verloren hat im Druck. Nicht so hilarious.
Teen Wolf wurde mir vor ein paar Jahren von meinen besten Freundinnen empfohlen und ich habe mich in die Serie wirklich rasch verliebt, spätestens mit dem Auftritt des MCR-Songs "Destroya". Allgemein ist die Musik ausgesprochen nice. Vor allem aber liebe ich die Chemie zwischen den Hauptakteuren sowie die Entwicklung von Klischee zu etwas eigenem, das man durchaus ernstnehmen kann. Es lässt gegen Ende stark nach, aber sehr viele Eindrücke haben sich bei mir eingebrannt. Den Film habe ich vor zig Jahren mal gesehen, die Serie kann man sehr bald gar nicht mehr damit vergleichen. Sie ist liebenswert, sie ist kindlich und sie sucht eine Weile nach ihrer Identität. Im Verlauf hat sich die Serie nicht nur selbst gefunden, sondern echt viel Episches unter dem Gürtel vereint. Für mich sehr oft genau das Richtige aus dem Bereich. Letzten Endes sind mir da Logik absolut wumpe, um ehrlich zu sein. Mich hat es bislang nicht gestört.
Encanto hat mein Herz im Sturm erobert. Die Story ist in wenigen Sätzen zusammenfassbar, ja. Aber der Charme liegt nicht im Plot selbst, sondern dem Umgang damit. Mit jedem Schritt, den wir an Mirabels Seite gehen, lernen wir mehr über das Encanto und verlieben uns in die Ortschaft mit jeder Note, die sie alle spielen, singen und tanzen. Es setzt sich im Hirn fest mit Grimassen, die nebenbei oder im Hintergrund gezogen werden, den offensichtlichen Easter Eggs und den ganzen Ohrwürmern, die man von den Songs verpasst bekommt. Ich singe immer wieder völlig random Textzeilen aus den sehr abwechslungsreichen Liedern. Es sprüht von Leben und hat mich mehr mitgerissen als sonst ein Trickfilm aus dem Hause Disney, seit ich als Kind König der Löwen lieben gelernt habe. Und ich kenne so gut wie alle, die es gibt.
Es ist das Jahr 1999, als ein ganz bestimmtes Remake das Licht der Kinosäle erblickte - die Mumie. Von allen Filmen, die es sonst gibt, gehört dieser zu meinen absoluten Lieblingen. Es ist einer von der kurzen Liste meiner Wohlfühlfilme. Auch hier glänzt es nicht durch die Machart, sondern durch den Humor. Es ist einer, den ich mir viel zu oft mit Audiokommentar angesehen habe, weil Brendan fraser einfach irre witzig ist! Ich kann mindestens den halben, wenn nicht sogar den ganzen, beinahe auswendig mitreden. Ein guter Grund, ihn nie mit mir anzusehen. Der Plot ist vorhanden, allerdings liegen die Highlights etwas abseits davon. Angefangen bei der Chemie zwischen Fraser und Weisz über Sprüche bis hin zur absoluten Situationskomik, wenn die gute Bibliothekarin mal eben fix über den eigenen Bruder hinwegstiefelt. Es ist ein Remake, das mehr als nur Daseinsberechtigung hat. Ich kenne das Original nicht einmal, um zu wissen, dass es übertroffen wird.
Wieder etwas, das mehr aus einer Trash-Schublade stammen könnte. Jumper fällt im Vergleich mit allen anderen sehr aus dem Rahmen. Die Hauptfigur finde ich ätzend, den Schauspieler mag ich gar nicht und die Story hat so viel unausgeschöpftes Potential, dass man mit den Buchvorlagen um sich werfen will. Und trotzdem habe ich den Film über Einhundert Mal gesehen, in beiden Sprachen, auf DVD und BluRay und in mehreren Fassungen. Gerade weil das Potential so viel Raum für Fantasie lässt. Weil Jamie Bell eine Nebenfigur mit so viel Charakter und Charme ausfüllt, dass er alleine ein Rewatch Wert ist. Weil ich mich vor allem früher noch intensiv im kleinsten Rahmen in Fandoms aufgehalten habe. Und immerhin habe ich dadurch ein Buch für mich entdeckt, dass es nur auf Englisch gibt. Und ich habe es geschafft, es komplett zu lesen. Die zwei gehören für mich einfach zusammen.