in between

«It’s human nature. Nobody wants to hide who they really are.»

Resident Alien

Fluss in Colorado

Es war in der Zeit, als Covid noch neu war und seine Schrecken verbreitete, als Lockdown und Shutdown anders aufgenommen wurde, als ein anderer Zusammenhalt herrschte und keine Pandemie-Müdigkeit. Eine merkwürdige Zeit, die unsere durchaus verwöhnte Gesellschaft ein wenig zurück auf den Teppich geholt und vor die Augen geführt hat, welchen Luxus wir eigentlich haben. Und dann kam sie, die erste Staffel Resident Alien. Sich selbst bewerbend als die Serie, nach der nicht gefragt wurde, die wir aber bräuchten. Und irgendwas daran hat das Interesse geweckt. Vielleicht war es einfach Alan Tudyk selbst.
Im Grossen und Ganzen verspricht alleine Tudyk selbst schon reichlich Unterhaltung. Steckt man ihn noch in die Rolle eines gestrandeten Aliens, das sich mitten in Colorado mit der menschlichen Natur auseinandersetzen und sich anpassen muss (und ganz nebenbei ein Faible für Law & Order entwickelt, insbesondere für Jerry Orbach), verspricht es erst recht spannend zu werden. Und ich muss sagen, nach der ersten Folge war ich bereits verliebt.

Es ist ein herrlich schräger, bunter Mix aus Gefühlen, (schwarzem) Humor, augenscheinlicher Unschuld und mit Drama verfeinert, der es irgendwie perfekt macht. Die Chemie der Darsteller hilft deutlich nach und ich denke, Alan Tudyk ist einfach die perfekte Besetzung. Das Erste, was nach dem Staffelfinale gemacht wurde, war nach Staffel 2 zu googlen und zu hoffen, dass nicht schon wieder etwas Geiles abgesetzt wird. Weil es nicht ganz konform ist, nicht üblichen Mustern entspricht und ausschliesslich hübsche Models als Figuren herumrennen lässt. Was war ich froh zu lesen, dass es Staffel 2 gibt.
Und wie herrlich fängt diese schon an. In den Aufnahmen ruht sie schon viel zu lange und wartet, dass ich endlich zum Ansehen komme. Zurück in die fiktive Kleinstadt Patience mitten in Colorado, als wären wir ein weiterer, unsichtbarer Bewohner. Zurück bei den Altbekannten und ihren Geschichten, sie sich real anfühlen. Zurück in einer Schrägheit, die den eigenen Alltag für die Dauer einer Episode ausblenden lässt. Zurück an der Seite eines Aliens, das sich jeden Tag neuen Herausforderungen stellen muss und auch Gutes über Menschen und Pizza lernt.

Für mich gehört Resident Alien zu den absoluten Comfort Shows, wie ein Stück Heimat. Und ein Tipp für jeden, der guten Humor zu schätzen weiss, der nicht jedes Detail hinterfragt und sich gerne ein wenig treiben lässt. Wenn du also noch etwas suchst, um den Serienhunger ein wenig zu lindern, gib Resident Alien eine Chance.

Jane Doe | 07.10.2022

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